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Frankfurter

Was man im Großmarkt nicht bekommen wird:
Das besondere Fahrrad

Pedersen kompakt


20-Zoll-Räder: Dem Prinzip ist Michael Kemper treu geblieben

Auch mehr als 100 Jahre nach seiner Erfindung ist das Pedersen-Fahrrad wie eh und je ein "Hingucker" - nicht nur wegen der fürstlich aufrechten Sitzposition seines Fahrers, sondern auch wegen des Hängemattensattels und der filigranen Gitterrohrkonstruktion des Rahmens. Der Däne Mikael Pedersen hat dies ersonnen, weil ihm die üblichen Fahrräder zu unbequem waren. Dabei ging er von der Sattelkonstruktion aus und entwarf den Gitterrohr- rahmen sozusagen um diesen Sattel herum. Wie alte Eisenbahnbrücken besteht der Rahmen aus lauter Drei- ecken. Deshalb werden die Rohre nur auf Druck und nicht auf Biegung belastet und können sehr dünn ausfallen. Das macht den Rahmen ungewöhnlich leicht. 1893 erhielt Pedersen auf sein Rad ein Patent; bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden etwa 8000 Pedersen-Räder gebaut - in England, weil den Dänen dieses Rad nur Spott wert war.

Vor 20 Jahren entdeckte der Maschinenbauer und Fahrradkonstrukteur Michael Kemper ein altes Pedersen im Museum und war sofort begeistert. Nach ausführlichem Studium der Konstruktion und Anpassung an moderne Fahrradtechnik begann er 1986 mit dem Bau der ersten Kemper-Pedersen. Heute ist er neben dem Dänen Jesner Solling weltweit der einzige Anbieter dieses Fahrradtyps und für die hohe Qualität seiner Nachbauten bekannt. Es gibt sie vom gemütlichen Tourenrad bis zum Renn-Pedersen.

Kempers neuestes Modell ist das Comped, ein Pedersen auf 20-Zoll-Rädern. Dazu mußte der Rahmen angepaßt werden, ohne dem Pedersen-Prinzip untreu zu werden. Das Ergebnis ist ein sehr kompaktes Fahrrad, das trotz der alten Rahmenkonstruktion jung aussieht und damit auch viele anspricht, denen ein 28-Zoll-Pedersen zu museal erscheint. Auf den Ballonreifen "Big Apple" von Schwalbe rollt das Comped ausgezeichnet und läßt sich auch flott bewegen, wenn man möchte. Der Sitzkomfort ist genauso hoch wie bei den größeren Pedersen-Rädern. Deshalb wurde das Comped auch in der Fangemeinde bestens akzeptiert.
Die trifft sich übrigens regelmäßig zu gemeinsamen Ausfahrten (www.pedersen-on-tour.de). Das Comped gibt es von 1350 Euro an, Farbe und Ausstattung ganz nach Kundenwunsch. Ein Rahmenbausatz zum Komplettieren daheim kostet 1050 Euro. Das ist keinesfalls zuviel Geld für ein Fahrrad mit soviel Komfort und dem aufwendig handgefertigten Rahmen. (Peter Barzel)